„Wir haben Tamedia zum richtigen Zeitpunkt kontaktiert“

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26.02.2018
Rutger Verhoef

Zwei Tage nach dem Launch, gab Gowago bereits ein Investment von Tamedia bekannt. Wir haben Gowago CEO Rutger Verhoef gefragt, wie die Offertenplattform für Neuwagenkäufe den Medienkonzern überzeugen konnte. 

Gowago wurde am vergangenen Freitag lanciert. Wie war das Echo?
Rutger Verhoef: Es ist noch zu früh, um definitiv zu antworten, aber die ersten Signale sind positiv.. Wir haben bereits eine dreistellige Zahl von Anfragen nach Offerten. Die Nutzer mögen die Einfachheit des Systems und die Übersicht.

Richtet sich Ihre Plattform vor allen Dingen an sehr preisbewusste Autokäufer?
Nein. Der Preis spielt zwar immer eine wichtige Rolle bei der Entscheidung. Aber wir wollen in erster Linie für Transparenz sorgen und dem Käufer die Sicherheit geben, dass er nicht deutlich zu viel zahlt. In der Schweiz sind viele Konsumenten bereit, beim lokalen Händler etwas mehr zu zahlen, als sie 200 Kilometer weiter weg zahlen würden. Sie möchten aber sicher sein, dass der Preis nicht völlig aus dem Rahmen fällt.

Wie viele Händler sind momentan auf der Plattform?
In unserer Datenbank sind zurzeit etwa 100 Händler. Hier müssen wir noch stark zulegen.

Was macht Gowago interessant für Händler?
Unsere Konversionsrate. Wenn Sie bei uns eine Offerte abgeben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Käufer danach tatsächlich bei Ihnen im Autohaus auftaucht, sehr hoch, da er den Preis einschätzen kann. Bei den üblichen Internetportalen ist die Konversionsrate dagegen sehr niedrig.  

Das Konzept hört sich sehr durchdacht an. Hatten Sie bereits Erfahrung mit dem Autohandel, bevor Sie Gowago gründeten?
Ja. Ich habe drei Jahre bei Nissan gearbeitet und zusammen mit meinem Mitgründer Leo Chevailler bemerkt, dass Käufer im Prozess des Kaufs nicht unterstützt werden. Ausserdem haben wir das Konzept im vergangenen Herbst in einer Betaversion getestet und danach noch Anpassungen vorgenommen.

Wie kam es zum Kontakt mit Tamedia?
Es war erstaunlicherweise ein simpler cold call.

Das ist normalerweise kein viel versprechendes Vorgehen. Wieso hatten Sie trotzdem Erfolg?
Eine wichtige Rolle spielte das ausgewogene Team. Wir verfügen über Branchenerfahrung und haben mit unserem dritten Mitgründer Iwan Gloor auch technische Expertise an Bord. Dann kamen wir zum richtigen Zeitpunkt. Tamedia ist momentan sehr aktiv im Autohandel. Bekannt ist ja zum Beispiel die neue Zusammenarbeit mit der Axa bei Autoricardo. Zudem haben die Tamedia-Mitarbeiter unser Modell auf Herz und Nieren geprüft. Dabei konnten wir offenbar die richtigen Antworten liefern.

Wie wird nun zusammengearbeitet?
Im Moment noch gar nicht. Wir müssen erst selbst zeigen, dass wir am Markt erfolgreich sein können. Dafür werden wir das Händlernetz weiter ausbauen. Ich selbst spreche bereits mit grossen Playern und wir werden noch jemanden anstellen, um auch einzelne Händler bearbeiten zu können.

Tamedia hat sich mit 20 Prozent bei Gowago beteiligt. Dies bedeutet, dass das Startup nicht mehr für alle Investoren attraktiv ist. Warum war die Entwcheidung für Gowago aus Ihrer Sicht richtig?
Was ein junges B2C-Startup wie wir für den Unternehmensaufbau braucht, ist Traffic. Und diesen Traffic kann Tamedia liefern. Deswegen war es die richtige Entscheidung für uns. 

(Stefan Kyora)

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