Creathor sucht viel versprechende Schweizer Start-ups

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17.12.2012
Im Herbst hat die Risikokapitalgesellschaft Creathor ihren dritten Fonds geclosed. Seitdem ist die Investment-Tätigkeit rege. Gesucht sind auch ambitionierte Schweizer Early-Stage Start-ups mit innovativen Produkten.

Cedric Köhler, Managing Partner bei Creathor Venture, war im vergangenen halben Jahr besonders viel unterwegs. Gleich mehrere neue Investments hat Creathor getätigt. Möglich macht es ein weiterer Venture Fonds der Gesellschaft. Dieser wurde Anfang Oktober bei 80 Millionen Euro geclosed.
 
Creathor ist 2003 gestartet und der Fonds ist der dritte der Gesellschaft. Doch das Team besitzt noch mehr Erfahrung. Bereits in den achtziger Jahren investierte es mit der damaligen Technologieholding in Jungunternehmen. In der Schweiz finanzierte man etwa das Halbleiterunternehmen Micronas und brachte es 1996 auch an die Börse.
 
Heute ist Creathor an zwei Schweizer Jungunternehmen beteiligt: Joiz und Viewster. Derzeit sucht das Schweizer Creator Team aktiv nach weiteren Schweizer Jungunternehmen. Die Hürden für eine Finanzierung sind allerdings nicht niedrig. „Wir finanzieren rund sechs Promille der Startups, die bei uns anfragen“, erklärt Cedric Köhler.
 
Gesucht sind innovative Firmen mit grossem Potenzial. „Wir mögen weder Copycats, noch Unternehmen, die sich ausschliesslich auf den Schweizer Markt konzentrieren wollen“, sagt Köhler. Der Branchenfokus von Creathor liegt auf Mobile, e-Commerce (social, mobile, u.a.) Medien, Cloud Computing, Cleantech, Life Science und Medizintechnik. In der Pharmabranche sind allerdings Start-ups ausgenommen, die sich auf die teure Medikamentenentwicklung konzentrieren.
 
Für einen positiven Finanzierungsentscheid ist das Team wichtiger als die Technologie. Köhler nennt zwei wichtige Eigenschaften, die Gründer mitbringen müssen. Er fordert erstens Flexibilität: „Um den Durchbruch zu schaffen, sind Start-ups praktisch immer gezwungen das ursprüngliche Geschäftsmodell zu ändern. Wir müssen dem Team zutrauen, dass es einen solchen Wandel vollziehen kann.“ Zweitens sollte auch die Chemie stimmen, sonst sind Krisen nicht durchzustehen. „Ich muss mit dem Gründer auch nach einer ernsten Auseinandersetzung im Verwaltungsrat noch ein Bier trinken können“, bringt es Köhler auf den Punkt.

Wenn Creathor einstiegt, dann präferiert in der frühen Phase. Es kommt sogar vor, dass die Gesellschaft bei einem Unternehmen nur aufgrund des Teams und des Businessplans investiert – wie etwa beim Social TV-Sender joiz geschehen. Bei der Grösse des Investments ist Creathor flexibel. „Uns ist es wichtig, dass wir Unternehmen auch durchfinanzieren können“, beton Köhler.
 
Als Investor bietet Creathor aber nicht nur Geld, sondern auch viel Unterstützung. „Wir sind zwar ein klassischer VC, verfolgen aber eigentlich einen Business-Angel-Ansatz“, sagt Köhler. Die Gesellschaft übernimmt meist den Lead oder den Co-Lead bei einer Finanzierungsrunde Unterstützung gewährt das Team bei der Erstellung eines Businessplans genauso wie bei der Rekrutierung von Schlüsselpersonen oder dem Kontaktieren von potenziellen Partnern oder Medien. Cedric Köhler kommentiert: „Wir haben zwar grosse Ansprüche, aber wir wissen auch dass Early-Stage Start-ups nicht perfekt sein können.“

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