Swiss Startup Association: Neue Köpfe, neue Aktivitäten, neue Ziele

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06.08.2020
Symbolbild Start

Mit einem neuen Team will die Swiss Startup Association durchstarten. Im Mittelpunkt stehen politische Themen sowie neuartige Service-Angebote. Bestehende Organisationen und Angebote will man nicht konkurrenzieren.

Raphael Tobler, Simon Furer und Gregory Inauen verfügen über langjährige Erfahrung in der Schweizer Startup-Szene. Raphael Tobler ist Präsident des Entrepreneur Clubs Winterthur, Simon Furer war Präsident von START Global, der Initiative, die den St. Galler START Summit veranstaltet, und Gregory Inauen ist ehemaliger Präsident des ETH Entrepreneur Clubs. «Während unserer Tätigkeit haben wir realisiert, dass wir an den generellen Rahmenbedingungen für Startups mit einzelnen Clubs nichts verbessern können», erklärt Raphael Tobler. So kam es zur Idee eines übergreifenden Startup-Verbandes.

Die drei Initianten gründeten allerdings keinen neuen Verein, sondern beleben nun die vor fünf Jahren offiziell gegründete Swiss Startup Association (SSA) neu. Im Vorstand sind neben Inauen, Furer und Tobler, der als Präsident amtet, Urs Haeusler, der schon vor fünf Jahren bei der Gründung der Startup Association dabei war sowie der Startup- und Innovationsforscher Rico Baldegger von der Hochschule für Wirtschaft Fribourg. «In den kommenden Monaten soll der Vorstand mit weiteren Personen aus Startups, Investorinnen und Investoren sowie Politikerinnen und Politikern erweitert werden, um eine grösstmögliche Diversität zu erreichen», erklärt Tobler.

Das Team der SSA ist bereits kurz nach dem Neustart recht gross. Zwei Personen sind zu 100 Prozent angestellt. Hinzu kommt ein Pool von rund 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die bis zu 30 Prozent ihrer Zeit für den Verband zur Verfügung stellen. Die Anschubfinanzierung stammt von privater Seite.

Wichtig ist Tobler, dass sich der Verband nicht als Konkurrenz zu bestehenden Angeboten und Organisationen sieht. Explizit erwähnt Tobler in diesem Zusammenhang die Swiss Entrepreneurs and Startup Association (SWESA). SWESA startete diesen Frühling, verfügt über ein prominent besetztes Board sowie über enge Verbindungen zur Parlamentarischen Gruppe Startups und Unternehmertum. Zwischen der SSA und der SWESA finden regelmässige Treffen statt. Dabei soll insbesondere sichergestellt werden, dass man in Bern mit einer Stimme spricht.

Darüber hinaus sucht die SSA auch den Kontakt zu Startup-nahen Branchenverbänden wie zum Beispiel der Swiss Proptech Association, mit der bereits Gespräche stattgefunden haben. Auch hier ist die Idee, dass man das Angebot dieser Verbände ergänzt.

Als politische Themen, die bei der SSA auf der Agenda stehen, erwähnt Tobler die steuerliche Behandlung von Mitarbeiterbeteiligungen, Bewilligungen für ausländische Mitarbeiter und die Arbeitslosenversicherung, in die Unternehmer einzahlen ohne Leistungen beziehen zu können.

Neben der politischen Tätigkeit will die SSA auch Services anbieten. Auch hier will man sich auf Angebote fokussieren, die so noch nicht existieren. Konkret arbeitet man derzeit an einer Reihe von juristischen Templates, die Startups gratis auf der Webseite herunterladen können werden. Eindruck hat Tobler ausserdem ein Angebot des Pariser Startup-Zentrums Station F gemacht: der grösste Startup Campus der Welt bietet seinen Mitgliedern Tools wie zum Beispiel Slack oder Trello zu sehr vorteilhaften Konditionen an. Der SSA-Präsident könnte sich sich gut vorstellen, dass die SSA versucht in der Schweiz ein ähnliches Angebot auf die Beine zu stellen.

Die Mitgliedschaft für Startups in der SSA ist derzeit gratis. Neben Sponsoren will sich der Verband in Zukunft aber auch mit Premium-Mitgliedschaften finanzieren. Dies allerdings erst dann, wenn die Services des Verbandes für Startups einen Mehrwert darstellen, der die Kosten für eine Premium-Mitgliedschaft klar übersteigt.

(Stefan Kyora)

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