Pickles statt Biogas

Jährlich müssen Schweizer Produzenten 45‘000 Tonnen geniessbares Gemüse direkt in die Biogasanlage geben, weil es nicht den Grössen- und Gewichtnormen der Abnehmer entspricht. Dieser Lebensmittelverschwendung möchte ACKR mit seiner Idee entgegenwirken. Das Startup will aus den vermeintlichen Abfallprodukten veredelte Produkte wie Pickles, Bouillonpulver und Gemüsesalz herstellen. Statt wie bis anhin für die Entsorgung bei der Biogas-Anlage bezahlen zu müssen, bekämen die Gemüseproduzenten einen fairen Preis für ihre Produkte, meint Gründer Fabian Wegmüller.

Die Idee kommt auf wemakeit an und wird von gut 300 Personen auf der Crowdfunding-Plattform unterstützt. ACKR erreichte mit 25‘000 Franken die Hälfte des ersten Sammelziels. Dadurch konnte sich das Startup zusätzlich den Beitrag von 25‘000 Franken aus dem Impact Fund von wemakeit sichern und sein Sammelziel auf 75‘000 Franken hochschrauben.

Die Plattform wemakeit hat Anfang 2020 speziell für Klima-Projekte einen Impact Fund lanciert. Über 2000 Personen haben diesen Impact Fund unterstützt, wodurch die Summe von mehr als einer Viertelmillion Franken zusammengekommen ist. Für eine Unterstützung aus diesem Fund konnten sich Startups bis am 28. Juni 2020 bewerben. Den Betrag bekommen die ausgewählten Startups, wenn wie bei ACKR ein Finanzierungsziel von mindestens 50‘000 Franken gesteckt und die Schwelle von 25‘000 Franken überschritten wird.

Céline Fallet, Jurymitglied Impact Fund 2020, ist mit den rund 50 eingegangenen Bewerbungen für den Fund und deren Qualität überaus zufrieden. Alle hätten die Vorgaben erfüllt und die Auswahl sei nicht leichtgefallen, meint Fallet. Das erste Projekt welches mit dem Crowdfunding startete ist ACKR. Die anderen Projekte bereiten sich aktuell noch auf ihren Crowdfunding-Start vor. Mit dem Erhalt des Betrages aus dem Impact Fund sind keine weiteren Verpflichtungen für die Startups verknüpft.