Advanon mit umfassendem Betrugsfall konfrontiert

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07.08.2018
Symbolbild Betrug

Ein Schweizer Handelsunternehmen hat über den Online-Marktplatz von Advanon vermeintlich offene Debitorenrechnungen im Wert von circa 2.4 Millionen Schweizer Franken an Investoren verkauft. Diese waren nach jetzigem Kenntnisstand des Fintech Startups weitestgehend gefälscht. Vom Betrugsfall betroffen sind, neben Advanon, 78 Anleger.

Advanon hat heute über einen Betrugsfall auf seiner Plattform informiert. “Bei dem Betrugsfall war viel kriminelle Energie und Arglist im Spiel - vom Aufbau der Kundenbeziehung bis zur Akribie, mit der all die Dokumente gefälscht wurden”, lässt sich Advanon CEO Phil Lojacono in der Mitteilung zitieren. ”Sobald wir gemerkt hatten, dass etwas nicht stimmt, haben wir umgehend Beweise gesammelt und diese an die Staatsanwaltschaft übergeben.” Parallel hat Advanon sofort die FINMA und alle betroffenen Anleger informiert.

“Wir bedauern, dass wir unsere involvierten Investoren nicht vor dieser Straftat schützen konnten, obwohl wir unseren Sorgfaltspflichten bei der Vermittlung der Geschäfte jederzeit nachgekommen sind. Wir werden uns mit allen Mitteln dafür einsetzen, dass die Geschädigten zu ihrem Recht kommen.” Mehrere Anwälte sowie das gesamte Management arbeiten an dem Fall. 

Strategiewechsel als Konsequenz: Fokus auf institutionelle Investoren

Als Konsequenz werden in Kürze nur noch institutionelle Investoren auf der Plattform zugelassen werden. Advanon hatte seine Anleger immer darauf hingewiesen, dass es sich um eine Hochrisiko-Anlageklasse handelt, die vor allem innerhalb eines diversifizierten Portfolios attraktiv ist.

Das beschuldigte Handelsunternehmen hatte über Advanon Stilles Factoring abgewickelt. Bei dieser Factoring-Variante werden die Debitoren nicht über den Rechnungsverkauf informiert. “Dies birgt natürlich per se höhere Risiken als beim Offenen Factoring und spiegelt sich im Gegenzug in einer attraktiveren Rendite für die Investoren wider. Wir haben gemerkt, dass dies nicht allen Investoren bewusst ist. Deshalb werden wir unseren Investoren in Zukunft nur noch ein diversifiziertes Portfolio anbieten, in dem die Risiken breiter auf mehrere Rechnungen verteilt sind”, erklärt Lojacono.

“Als junges Unternehmen ist dieses vermögensrechtliche Delikt ein schwerer Rückfall für uns. Wir sind jedoch sicher, dass wir dank unserer Agilität, steilen Lernkurve und unserer guten Kundenbeziehungen auch aus dieser Erfahrung gestärkt hervorgehen werden.”

Dass ein Unternehmen von sich aus so detailliert über einen Betrugsfall informiert,ist ungewöhnlich. “Transparenz zählt zu unseren Grundwerten. Deshalb haben wir uns entschieden, unmittelbar und proaktiv an die Öffentlichkeit zu gehen”, sagt Advanon-CEO und Lojacono.

(SK)

Bild: Fotolia / bravissimos

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