Sicheres Baggern dank Fernsteuerung und 5G

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23.04.2021
Autonomer Bagger

Die Mitglieder des Robotic Systems Lab der ETH Zürich arbeiten an der Automatisation von schweren Baumaschinen. Im Rahmen der Swisscom Startup Challenge wurde die Lösung der Forscher mit einem temporären 5G Netz weiterentwickelt.

Strassen in Steinschlagzonen von Geröll befreien oder Munitionsdepots in Gebieten wie dem Berner Mitholz auflösen: Kein Job den man gerne in einem Bagger vor Ort durchführen möchte. «Wir möchten Baumaschinen so aufrüsten, dass solche Aufgaben halbautomatisch und ferngesteuert angegangen werden können», sagt Dominic Jud, Mitglied der Robotik-Forschungsgruppe an der ETH Zürich. Die Voraussetzung für eine Fernsteuerung auf Baustellen ist eine drahtlose Datenverbindung mit tiefer Latenzzeit.

«Unser System kam letztes Jahr an der Axenstrasse, einem bekannten Steinschlag-Gebiet, zum Einsatz – damals noch mit 4G und Wlan», erzählt Jud. Durch die Teilnahme an der Swisscom Startup Challenge 2020 konnte das Team sein ganzes System erstmals mehrere Wochen über ein 5G-Netz laufen lassen. Dafür hat die Swisscom eigens ein temporäres 5G-Netz bei der ETH Hönggerberg in Zürich eingerichtet. «Das System funktioniert mit 5G fast so gut wie über Wlan und wesentlich besser als mit 4G», meint Dominic Jud zur Exploration Phase des Wettbewerbs.

Seit März nehmen Jud ‒ mit einem frischen PhD in Robotik in der Tasche‒ und Cizmeci, ebenfalls mit PhD-Titel und Fachwissen in low latency-Bildübertragung am einjährigen ETH Pioneer Fellowship-Programm der ETH teil. Ziel ist es, die Fortschritte in der Forschung in ein verkaufsfähiges Produkt zu verpacken. «Sobald sich das Erreichen dieses Meilensteins klarer abzeichnet, wird auch die Gründung eines Startups zum Thema», sagt Jud zur künftigen Entwicklung.

(Fabienne Roos)
Bild: ETH Zürich Robotic Systems Lab

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