Wie die Krise Startups Türen öffnet

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22.04.2020
kinastic App

Kinastic hat eine Fitness-App entwickelt, die bisher von Fitness-Studios und Fitness Coaches eingesetzt wurde. Seit dem Start des Fernunterrichts in der Schweiz nutzen auch Schulen die App. Zudem ist das Interesse bei Unternehmen gewachsen. Ein Geschäft will das Startup aus der Krise jedoch nicht machen. Für Schulen ist das Tool während des Lockdowns gratis.

Als Fitness-Startup bedient kinastic ausserhalb der Krisenzeiten über 40 Schweizer Fitness Studios, 100 Fitness Coaches und 14'000 Trainierende. In Zeiten des Lockdowns sollte die Nachfrage nach einem solchen Tool anziehen, sollte man meinen. Doch grösseres Interesse als von den geschlossenen Fitness-Studios kam von Schulen. Dabei hatte das Startup Schulen als Nutzer zunächst gar nicht auf dem Radar.

Damit die Plattform auch bei Schulen und Universitäten optimal eingesetzt werden kann, hat das Startup sehr schnell die notwendigen Änderungen vorgenommen. „Wir haben dafür buchstäblich Tag und Nacht gearbeitet“, erklärt CEO und Co-Founder Michael Kubli.

Mittlerweile ist kinastic bei über 7'000 Schülerinnen und Schülern im Einsatz. Das Startup will indes kein Geschäft aus der Krise machen und hat sich entschieden, während der vom Bundesrat ausgerufenen ausserordentlichen Lage sein digitales Coaching-Tool dem Bildungsbereich kostenlos zur Verfügung zu stellen. Bis Ende Jahr soll es zum Selbstkostenpreis angeboten werden.

Lehrpersonen können aus einer bestehenden Sammlung von rund 1'300 Übungen inklusive Videos individuelle Trainingspläne zusammenstellen. Um den Trainingsplänen einen persönlichen Touch zu verleihen, können eigene Übungen und Videos hinzugefügt werden. Mit wenigen Klicks werden die Trainingspläne dann in der schulinternen Community geteilt und steht den Schülerinnen und Schülern über die kostenlos herunterladbare kinastic App zur Verfügung. Zudem können Sport-Lehrpersonen über den integrierten Newsfeed die Teilnehmenden mit wichtigen Informationen und Tipps für einen gesunden Lebensstil versorgen.

Lehrer ziehen eine erste positive Bilanz. Beispielsweise Iso Kalberer, Sportlehrer am Gymnasium Rämibühl in Zürich: «Die App wurde zwar für den Fitnessbereich entwickelt, sie bietet in Zeiten wie diesen aber eine perfekte Alternative zum wegfallenden Schulsportunterricht. Damit halten wir unsere Schüler auch zu Hause in Bewegung.»

Schulen sind sich zudem einig, dass der aktuelle Umschwung grosses Potenzial für solche digitale Lösungen bringen wird. Die Förderung von Bewegung für Schulkinder ist auch über den regulären Schulunterricht hinaus von grosser Bedeutung. Dies wiederum schafft interessante Perspektiven für kinastic.

Auch bei Unternehmen spürt Michael Kubli ein wachsendes Interesse an der App, nicht zuletzt ausgelöst durch den Digitalisierungsschub, den die Covid-19-Krise mit sich gebracht hat. In diesem Segment steht das Startup, zu dem insgesamt acht Personen gehören, allerdings noch am Anfang.

Die ermutigenden Signale von Schulen, Universitäten und Unternehmen kommen zur rechten Zeit, denn auch kinastic spürt die Krise und die Unterstützungsmassnahmen wie Überbrückungskredite, die sich am Umsatz des Vorjahres orientieren, bringen dem Startup wenig. Umso wichtiger sind die neuen Perspektiven, die sich nun bieten. Michael Kubli bringt es auf den Punkt: „Es haben sich definitiv einige Türen geöffnet.“

(SK)

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