Grillen und Mehlwürmer munden den Schweizern

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16.04.2018
Essento Balls

Die Insektenspezialitäten von Essento sind in zahlreichen Restaurants und in 50 Coop-Filialen zu haben. Der Verkauf übertrifft die Erwartungen. Für die Erfolgsgeschichte wurde das Startup nun ausgezeichnet.

Als Essento vor fünf Jahren mit dem Plan startete, Insekten als Lebensmittel in die Schweizer Supermärkte zu bringen, war der Verkauf von Insekten-Food noch verboten und dass Herr und Frau Schweizer auf den Geschmack zu bringen sind, erschien zweifelhaft. Doch Essento gelang es nicht nur schmackhafte Produkte zu entwickeln und einen Grossverteiler sowie zahlreiche Köche zu überzeugen, das Startup spielte auch eine wichtige Rolle bei der Zulassung von Insekten für die menschliche Ernährung in der Schweiz. Dafür wurde das Unternehmen vergangene Woche im Technopark Winterthur mit dem "Golden Creativity Award" von Idee-Suisse ausgezeichnet. An der Preisverleihung liess Mitgründer und Geschäftsführer Christian Bärtsch die Geschichte des Startups noch einmal Revue passieren und stellte dabei die Erfolgsfaktoren heraus.

Klare Vision: Die Gründer wollten von Anfang an die Rahmenordnung ändern und Insekten in den Supermarkt bringen

Frühe Tests: Die Produktentwicklung begann mit Selbstversuchen. «Wir haben uns praktisch durch alle essbaren und in der Schweiz erhältlichen Insekten probiert», sagte Bärtsch. Doch schnell einmal setzte man auf Testessen. «Ohne Feedback kann man keine guten Produkte entwickeln», ist Bärtsch überzeugt. Noch heute sucht das Team an Kochkursen oder mit der Eventreihe «Bugs and Beer» den direkten Kontakt zum Endkunden.

Interdisziplinäres Team: Neben Personen mit wirtschaftswissenschaftlichen Background sind heute auch Lebensmitteltechnologinnen und Ernährungswissenschaftlerinenn für Essento tätig. «Ohne interdisziplinäres Team kann man Produkte wie unsere nicht entwickeln», erklärte Bärtsch.

Hartnäckigkeit: Zuerst zierte sich der Bundesrat bei der Zulassung des Handels mit Insekten als Nahrungsmittel, dann wollte er nur den Handel mit ganzen – das heisst unverarbeiteten – Insekten erlauben. Im Vernehmlassungsprozess lobbyierte das Start-up für die Zulasssung von verarbeiteten Insekten, was schliesslich Früchte trug. Im Dezember 2016 erlaubte der Bundesrat auch verarbeitete Produkte, wie Essento sie herstellt.

Erfolge in der Gastronomie und in Supermärkten
Auf der Nachfrageseite konnte Essento bereits mehrere Erfolge feiern. Wie gross das Interesse bei Köchen ist, zeigte schon das Insekten-Kochbuch, welches das Startup 2016 mit mehreren Spitzenköchen realisierte. Wer selbst in die Insektenküche einsteigen will, kann im Essento Onlineshop die notwendigen Zutaten einkaufen. Aber auch zahlreiche Gastronomen kochen mit den Produkten von Essento. Zu den Kunden aus der Gastronomie gehört etwa die Take-Away-Kette Hitzberger.

Mit Coop setzt einer der beiden Schweizer Grossverteiler auf das Startup. Im August 2017 waren die ersten Essento-Produkte in einzelnen Coop-Filialen zu haben. Im Januar 2018 wurde die Zahl der Läden erhöht. Heute sind Insect Burger, Essento Insect Balls und Essento Insect Bar in 49 Coop und Coop To Go Filialen erhältlich. Die Zahl der Coop-Kunden, die auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen sind, scheint gross zu sein. «Der Verkauf übertrifft unsere Erwartungen», sagte Christian Bärtsch.

Der Golden Creativity Award des Verbands Idee-Suisse honoriert seit 1988 aussergewöhnliche kreative und innovative Leistungen. «Die innovativen Produktkreationen aus essbaren Insekten, die zudem noch erstklassig schmecken und Lust auf das Fleisch der Zukunft machen, waren ausschlaggebend für die Entscheidung unserer Jury", so Verbandspräsident Olaf J. Böhme. «Der Award motiviert uns weiterhin engagiert unser Ziel zu verfolgen, mit Insekten einen positiven Beitrag für Mensch und Umwelt zu schaffen», freut sich Christian Bärtsch.

(Stefan Kyora)

Foto: Tina Sturzenegger

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