„ETH und EPFL kennt man auch in Israel“

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Stefan Kyora

03.04.2017
Stefan Honegger an den Europe Days

Die Bewerbungsphase für den Kickstart Accelerator läuft noch bis Ende April. Das Team sucht weltweit nach interessanten Bewerbern. Aber wie macht man in Startup Hotspots wie Israel auf die Vorzüge der Schweiz aufmerksam? Wir haben bei Stefan Honegger, Ecosystem Lead beim Kickstart Accelerator, nachgefragt.

Herr Honegger, Sie waren letzte Woche an den Europe Days in Tel Aviv und haben dort den Kickstart Accelerator vorgestellt. Hat sich die Reise gelohnt.
Stefan Honegger: Auf jeden Fall. Zeit und Geld waren gut investiert.

Haben Sie zahlreiche Bewerbungen generieren können?
Mehrere Startups haben erklärt, dass sie sich bewerben werden. Da Jungunternehmen aber nun einmal dazu neigen, ihre Unterlagen erst ganz zum Schluss der Bewerbungsfrist einzureichen, können wir erst Ende April sagen, wie viele es letztendlich sind. Wir wollten aber nicht nur Startups direkt ansprechen, sondern auch Multiplikatoren. Das ist ebenfalls sehr gut gelungen und zwar nicht nur bei Personen aus Israel, sondern auch unter unseren Mitausstellern.

An was für einem Anlass haben Sie den Kickstart Accelerator präsentiert?
Der Event hiess „Europe Days“. Dort haben sich neben uns zahlreiche Inkubatoren, Acceleratoren und Support-Organisationen vor allen Dingen aus Deutschland präsentiert.

Israel ist einer der wichtigsten globalen Startup Hubs. Obwohl das Land nicht grösser ist als die Schweiz floss letztes Jahr vier bis fünfmal mehr Risikokapital in israelische Startups als in Schweizer Jungunternehmen. Kommt hinzu, dass es sehr gute Beziehungen in die USA gibt. Das Interesse an der Schweiz dürfte begrenzt sein.
Grundsätzlich sind die israelischen Startups sehr global orientiert und deswegen auch sehr aufgeschlossen gegenüber Informationen aus Europa. Und einige Stärken der Schweiz sind auch in Israel bekannt.

Welche Schweizer Stärken sind dies?
Dass die Schweiz sehr stark bei der Zahl der Patentanmeldungen ist, wussten unsere Gesprächspartner. Und auch ETH Zürich und EPFL sind bekannt und geniessen einen hervorragenden Ruf. Darauf konnten wir mit unserer Kommunikation aufbauen und darauf hinweisen, dass es in der Schweiz einen grossen Pool an hervorragend ausgebildeten Talenten gibt.

Ein wichtiger Pluspunkt des Kickstart Accelerators ist die enge Zusammenarbeit mit zahlreichen Grossunternehmen. Wie kam dies an?
Das haben wir auch sehr deutlich herausgestellt. Wir können ja für jedes unserer Verticals namhafte Grossunternehmen als Partner nennen, sei es nun Fintech, Food, Robotics & Intelligent Systems, Smart Cities oder Healthcare.

Für welche Verticals haben sich die israelischen Startups besonders interessiert?
Fintech ist ein Thema - vor allem in Verbindung mit Security-Themen. Gerade in diesem Bereich sind israelische Startups stark. Weiter haben wir einige interessante Startups aus dem Smart Cities Umfeld getroffen. Auch in Sachen Healthcare war das Interesse gross. Diese Jungunternehmen haben wir dann natürlich auf BaseLaunch aufmerksam gemacht - mit BaseLaunch sind wir dieses Jahr eine Partnerschaft eingegangen, um neu auch den Bereich Healthcare abzudecken.

Gab es auch kritische Nachfragen von Seiten der Startups zur Schweiz?
Das Preisniveau war ein Thema. Wir unterstützen die ausgewählten Firmen im Accelerator zwar auch finanziell, aber es ist klar, dass das Schweizer Lohnniveau eine Herausforderung ist. Wobei ich den Eindruck habe, dass es mit der wachsenden Startup-Szene in der Schweiz auch mehr und mehr Menschen gibt, die etwas niedrigere Löhne in einem Jungunternehmen akzeptieren, wenn der Rest stimmt. Und für die Startups in Tel Aviv gibt es auch die andere Seite der Medaille: Aufgrund der hohen Kaufkraft sei die Schweiz eben auch ein erstklassiger Testmarkt für hochwertige Produkte und Dienstleistungen.

Der Kickstart Accelerator ist mitten in der Bewerbungsphase. An wie vielen Events präsentiert sich das Team?
Grundsätzlich läuft der Grossteil der Kampagne online. Da wir weltweit noch nicht ganz so bekannt sind, führen wir keine eigenen Events durch. Wir versuchen aber, an möglichst vielen Startup-Events weltweit persönlich vor Ort zu sein. Darüber hinaus nutzen wir Partnerschaften mit Organisationen wie etwa swissnex, die den Kickstart Accelerator in ihren Veranstaltungen platzieren. Alles in allem wird der Kickstart Accelerator an gut 20 Events rund um den Globus präsentiert.

Der Kickstart Accelerator ist eine Initiative von digitalswitzerland und wird vom Impact Hub Zurich durchgeführt. Die Bewerbungsphase für den Kickstart Accelerator mit den Verticals Fintech, Food, Robotics & Intelligent Systems und Smart Cities läuft noch bis zum 30. April. Bewerbungen für BaseLaunch sind bis Juni möglich.

Bild: Stefan Honegger auf der Bühne der Europe Day in Tel Aviv / Kickstart Accelerator

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