AOTs CARLO mit Weltpremiere

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21.01.2022
CARLO system

CARLO, der Roboter des Schweizer Startups AOT, unterstützt mit hochpräzisen Laser-Schnitten Operateure an der Paracelsus Klinik München. Damit wird zum ersten Mal ein Laser-Robotersystem für die Knochenchirurgie im Regelbetrieb einer Klinik eingesetzt.

Das System, das Knochengewebe autonom und kontaktfrei abtragen und trennen kann, ist seit Juni 2021 an der Paracelsus Klinik München im Einsatz. Philipp Jürgens zieht nach neun Monaten Praxiseinsatz eine positive Bilanz: „Wir haben bisher mehr als 50 Operationen am Oberkiefer mit dem System durchgeführt. Nicht nur wir, sondern auch unsere Patienten sind sehr zufrieden.” Gebaut wird CARLO vom Medtech-Unternehmen Advanced Osteotomy Tools (AOT) in Basel, mit dem Prof. Jürgens als Experte bei der Entwicklung eng zusammengearbeitet hat. 

Eingesetzt wird CARLO in der Sektion Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Bogenhausener Klinik, deren Leiter Prof. Jürgens ist. Der Facharzt für Mund-Kiefer und Gesichtschirurgie ist von den Vorteilen überzeugt: „CARLO schafft es, Knochen im Submillimeterbereich zu schneiden – so präzise und fein wie kein Operateur. Die Gewebestruktur und die Durchblutung des Knochens bleiben erhalten. Außerdem ist es möglich, Knochen in nahezu beliebiger Geometrie zu schneiden so dass sie wie Puzzleteile zusammenpassen. Dadurch können wir stabile Verbindungen aufbauen, die durch ihre große Kontaktfläche besser zusammenwachsen.”

Größte Vorteile für den Patienten sind kürzere Eingriffszeiten, eine verbesserte Knochenheilung, schnellere Genesungszeiten und die hohe Sicherheit und Präzision des Systems. Haupteinsatzgebiet von CARLO bei Paracelsus in München-Bogenhausen sind Operationen von Kieferfehlstellungen. Ab Mitte nächsten Jahres sollen auch Operationen am Unterkiefer durchgeführt werden.

Das Geheimnis von CARLO ist die so genannte Photoablation. Dabei wird der Knochen Schicht für Schicht mit Hilfe eines Lasers behutsam und berührungsfrei abgetragen ohne dabei das Knochengewebe an der Schnittstelle zu zerstören.

Autonomer Roboter

Aufgebaut ist CARLO aus drei Elementen: einem neu entwickelten Miniatur-Laserkopf, der auf einem Roboterarm montiert ist, einer 3D-Kamera, die eine präzise Navigation während der Operation in Echtzeit ermöglicht und einem Software-Tool, das den kompletten digitalen Workflow abbildet. Mit ihm plant der Chirurg den Schnitt und überträgt das Ergebnis digital auf die Steuerungseinheit.

Größter Unterschied zu herkömmlichen OP-Robotern ist, dass CARLO nicht durch die Handbewegung des Operateurs via Joystick gesteuert wird, sondern autark arbeitet. „Unser Ziel ist es aber nicht, den Chirurgen, sondern nur die sonst üblichen mechanischen Instrumente in der Knochenchirurgie zu ersetzen und auf diesem Gebiet neue Behandlungsmöglichkeiten zu schaffen, die eine kontrollierte Qualität der Behandlung bieten,“ erklärt Prof. Jürgens.

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Advanced Osteotomy Tools - AOT AG

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