Start-ups profitieren von EU-Forschungsprogramm

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11.06.2013

Die Bilanz der Schweizer Beteiligung am aktuellen Forschungsrahmenprogramm der EU fällt positiv aus. Auch viele Start-ups haben von dem Programm profitiert. Die Chancen stehen gut, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Gestern hat der Nationalrat einer Beteiligung der Schweiz kommenden EU-Forschungsprogramm zugestimmt.

Das jeweils mehrjährige Rahmenprogramm der EU für Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration (kurz „EU-Forschungsrahmenprogramm“) ist seit 1984 das Hauptinstrument der EU zur Förderung von Forschung und Entwicklung. Die Schweiz beteiligte sich anfänglich projektweise, seit 2004 ist sie assoziiertes Mitglied. Die aktuelle siebte Generation läuft von 2007 bis 2013 und weist ein Budget von über 50 Milliarden Franken auf.

Seit der Assoziierung verzeichnet die Schweiz einen positiven finanziellen Rückfluss aus den EU-Forschungsrahmenprogrammen. Grund dafür ist, dass Schweizer Teilnehmende in der Vergangenheit aufgrund der Qualität ihrer Projektvorschläge mehr im Wettbewerb vergebene Fördermittel einholen konnten, als der Bund in Form von Pflichtbeiträgen an die EU bezahlt hat.

Von den Mitteln profitieren Wissenschaftler, vorab aus dem ETH-Bereich, aber auch die F&E-Abteilungen in Unternehmen. Mehr als ein Fünftel der Fördermittel für Schweizer Forschende (CHF 316 Mio. bzw. 20 %) geht an Unternehmen, davon CHF 170 Mio. (11 %) an KMU.

Unter den KMU finden sich auch zahlreiche Start-ups. Der Startupticker hat in der Vergangenheit über eine ganze Reihe von Jungunternehmen berichtet, die Forschungsprojekte mit EU-Mitteln vorantreiben. Dazu gehören etwa Telormedix, Searchbox und Arktis Radiation Detectors. Das Programm ist nicht zuletzt deswegen attraktiv für die Start-ups, weil Geld auch direkt in die Unternehmen fliesst.

Das 7. Forschungsrahmenprogramm läuft Ende 2013 aus. Die Europäische Kommission hat ihren Vorschlag für das Nachfolgeprogramm mit den Namen «Horizon 2020 – the Framework Programme for Research and Innovation» vorgestellt. Dieser Vorschlag wird im Europäischen Parlament sowie im Europäischen Rat debattiert. Der Programmbeschluss muss spätestens Ende 2013 definitiv verabschiedet werden, um ein Inkrafttreten per 1. Januar 2014 zu ermöglichen. Auf Schweizer Seite wird eine nahtlose Assoziierung an Horizon 2020 angestrebt. Der Bundesrat hat die Botschaft zur Finanzierung der Beteiligung an dieser neuen Programmgeneration im Februar 2013 an die Eidgenössischen Räte überwiesen. Gestern hat nun der Nationalrat die Beteiligung an Horizon 2020 gutgeheissen. Für die Beteiligung sprach der Rat 4.4 Milliarden Franken. Das Geschäft geht nun in den Ständerat.

Informationen für Start-ups, die sich an EU-Forschungsprojekten beteiligen wollen, sind bei der offiziellen Schweizer Anlaufstelle EUresearch erhältlich.

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