Wie Startups von einer Zusammenarbeit mit Designern profitieren

Please login or
register

Stefan Kyora

13.06.2016
Team aus Designern und Startup-Gründern

Im Rahmen des Pilotprojektes DesignSeed arbeiteten ETH Spin-offs wie Pregnolia, CellSpring oder rqmicro in einer frühen Phase mit Designern zusammen. Die Vorteile einer solchen Zusammenarbeit und Tipps für Startups finden sich nun in einem Buch über das Pilotprojekt.

Technologie-Startups arbeiten nur selten in einer frühen Phase mit Designern zusammen. Im Projekt „DesignSeed“ war dies für einmal anders. Im Rahmen des Forschungsprojekts der Hochschule Luzern - Design & Kunst, wurden sechs Hightech-Startups der ETH Zürich in der Inkubationsphase mit Design und Designmanagement unterstützt. Mit dabei waren Anybotics, rqmicro, noonee, Pregnolia, CellSpring und TapTools. Die Gründer waren sämtlich Pioneer Fellows der ETH Zürich und arbeiteten im ieLab der ETH. Finanziell wurde das Projekt von der Gebert Rüf Stiftung unterstützt.

Die Zusammenarbeit zwischen Ingenieuren und Designern führte zu klaren Vorteilen. Ein Resultat war eine grössere Nutzerorientierung. „Designer sind gewohnt, sich zu überlegen, wie ein Nutzer ein Gerät bedienen wird und in welchem Umfeld das Gerät eingesetzt wird“, erklärt Claudia Acklin, die Leiterin des Projekts. Dadurch entstehen Produkte, die in der Praxis tatsächlich ihren Zweck erfüllen können, zum Beispiel weil sie einfach bedienbar sind oder den Benutzer nicht abschrecken. „Ein medizintechnisches Gerät, das funktioniert, aber an ein mittelalterliches Folterinstrument erinnert, wird schon bei Tests an Patienten nicht gut ankommen“, ist Claudia Acklin überzeugt.

Der zweite Vorteil einer frühen Zusammenarbeit mit Designern ist ein professionellerer Auftritt des Startups und eine bessere Präsentation des Produktes. Dadurch erreichten die im Projekt involvierten Startups bei Pilotkunden und Partnern aber auch bei Investoren eine höheres Interesse und Engagement. „Ein Design-Prototyp und ein professioneller Auftritt beschleunigen die Kommerzialisierung und unterstützen den Marktzugang“, erklärt Acklin.

Buch, Initiative, Event
Startups, die von solchen Vorteilen profitieren wollen, finden im Buch zum Projekt nicht nur eine ausführliche Beschreibung der Zusammenarbeit zwischen den Designern und den sechs Startups, sondern auch viele Tipps. Es wird zum Beispiel erläutert, wie man Designer findet. Zudem gibt es ein Kapitel zu den „Do’s and Dont‘s“ einer Zusammenarbeit. Das Buch kann man kostenlos auf der Webseite der Hochschule Luzern herunterladen.

Warum trotz des klaren Nutzens nur wenige Startups mit Designern zusammenarbeiten – dafür nennt Claudia Acklin einen einfachen Grund: „Den Startups fehlt das Geld für professionelle Designer“. Startups, die dennoch eine Kollaboration anstreben, können sich zum Beispiel einen Designer ins Gründerteam holen. Möglich ist auch, dass Designer bereit sind zu reduzierten Ansätzen zu arbeiten. Dann allerdings muss ihnen das Startup einen klaren langfristigen Nutzen bieten können, etwa weitere Aufträge garantieren.

Startups, die an einer Zusammenarbeit interessiert sind, sollten auf jeden Fall auch die Aktivitäten der Initiative Creative Hub verfolgen. Creative Hub unterstützt Designer in Sachen Unternehmertum und könnte in Zukunft möglichweise auch Kollaboration zwischen jungen Technologiefirmen und Designern fördern.

Eine erste konkrete Möglichkeit, an der sich Startup-Gründer und Designer kennenlernen können, bietet das Event „Designer meets Entrepreneur“ am 23. Juni im Impact Hub Zürich. Organisiert wird die Veranstaltung von Creative Hub und Impact Hub Zürich. Eingeladen sind Designer und Entrepreneure mit spannenden Projektideen oder dem Interesse in einem Startup durch das Einbringen der eigenen Fähigkeiten mitzuwirken.

Bild: DesignSeed

0Comments

Company profiles on startup.ch

CellSpring

noonee AG

Pregnolia AG

rqmicro AG

rss