Erfolgreicher Start mit Innovation für die Vermögensverwaltung

Die Vorschriften für Banken werden seit der Finanzkrise 2008 laufend verschärft. Dazu gehören auch Regeln, die vorschreiben, welche Produkte einem Kunden angeboten werden dürfen. Diese sogenannte „Suitability“ sicherzustellen, ist vor allem dann kompliziert, wenn der Kunden aus dem Ausland kommt. Auf der einen Seite steht dabei ein Universum aus Produkten, das allein Zehntausende von Fonds umfasst. Auf der anderen Seite muss den umfassenden Regulierungen Rechnung getragen werden, die sich von Land zu Land unterscheiden und den meisten Finanzinstituten nur als umfangreiche Papierdokumente zur Verfügung stehen. So erstaunt es nicht, dass es viel Zeit- und Arbeitsaufwand benötigt, bis klar ist, bis ein bestimmtes Produkt einem bestimmten Kunden vom Berater empfohlen werden kann.

In einem kleinen Büro in Zürich Wiedikon demonstrieren Alberto Rama und Julian Köhler die Lösung für das Problem. Auf ihrem iPad werden 15 verschiedene Anteilsklassen eines Fonds angezeigt, rechts daneben rote, gelbe oder grüne Symbole. Sie zeigen auf einen Blick, ob der Kundenberater das jeweilige Produkt empfehlen kann oder nicht. Falls ein Produkt nicht in Frage kommt, listet die Plattform gleich auch noch mögliche Alternativen auf. „Wir sind die weltweit ersten, die einen automatisierten Suitability-Check anbieten“, sagt Rama.

Gründer mit viel Erfahrung
Hinter dem 2014 gegründeten Startup Investment Navigator steckt viel Erfahrung. Alberto Rama (Bild links) hat zwölf Jahre in der Produktentwicklung bei UBS gearbeitet. Der zweite Partner und Mitgründer Julian Köhler (Bild rechts) war ebenso lange in leitenden Positionen im Bereich Investment Products für die Credit Suisse tätig.

Möglich gemacht hat die Automatisierung zum einen die Entwicklung einer cleveren Plattform aber auch die Zusammenarbeit mit namhaften Partnern wie KPMG, Thomson Reuters und fundinfo. „Wir sind eines der ersten Startups, mit denen KPMG zusammenarbeitet“, sagt Köhler. Um die Datenbank erstellen zu können, hat das Team Tausende von Fondprospekten analysiert. Heute befinden sich über 50‘000 Anteilsklassen von Fonds in der Datenbank, welche auf Knopfdruck auf ihre Eignung in der Anlageberatung geprüft werden können.

Erfolgreiche Lancierung
Ihre Lösung vermarktet Investment Navigator auf zwei Wegen. Zum einen gibt es mit investmentnavigator.com ein öffentliches Portal. Dieses wird von 20 renommierten Asset Managern unterstützt, welche mehr Transparenz für ihre Kunden im Beratungsprozess fördern möchten.

Der zweite wichtige Ertragspfeiler ist der „Wealth Management Navigator“, eine an Grosskunden angepasste Version für welche bereits mehrere namhafte Finanzinstitute gewonnen werden konnte. Zu den Kunden des Startups gehört unter anderem auch die Einheit Global Financial Intermediaries der UBS Switzerland AG, welche die Lösung ihren externen Vermögensverwaltern in der Schweiz exklusiv zur Verfügung stellen wird. 

Das derzeit zehnköpfige Team plant laufend die nächsten Ausbauschritte. Auf der Produktseite steht etwa die Erweiterung der Datenbank um strukturierte Produkte an. Zudem soll die Lösung in Zukunft auch Veränderungen bei regulatorischen Vorschriften und bei den erfassten Produkten automatisch anzeigen. „Wir sind überzeugt, dass intelligente Plattformen wie Investment Navigator der Finanzindustrie grossen Mehrwert liefern. Die Feedbacks unserer Kunden bestätigten uns auf diesem Weg.“, sagen die beiden engagierten Firmengründer.