Gute Bedingungen für Gründer in der Schweiz

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27.06.2012
Im Jahr 2011 sind die Gründungsaktivitäten in der Schweiz wieder auf das Niveau vor der Finanzkrise zurückgekehrt. Die Bedingungen für Gründer sind in der Schweiz sehr gut. Dies sind zwei zentrale Ergebnisse des soeben erschienen Länderberichtes Schweiz des Global Entrepreneurship Monitors.

Der Global Entrepreneurship Monitor ist die umfangreichste Studie zum Thema Unternehmertum weltweit. Der Länderbericht 2011 für die Schweiz zeigt nationale Unterschiede bezüglich unternehmerischen Einstellungen, Aktivitäten und Ambitionen auf.

Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz deutlich mehr Möglichkeiten zur Unternehmensgründung wahrgenommen als in den Jahren zuvor. Dieser Anstieg an Geschäftsmöglichkeiten hebt die Schweiz klar von ihren Nachbarländern und den USA ab. Die Schweiz ist damit wieder auf das Niveau vor der Finanzkrise zurückgekehrt. Insgesamt ist die Gründungsaktivität hierzulande in etwa gleich hoch wie in anderen innovationsgetriebenen Volkswirtschaften. Deutlich höher als dieser Durchschnitt ist die Gründungsaktivität nur in Australien und den USA.

Die Neugründungen in der Schweiz sind – wie zu erwarten – überdurchschnittlich innovativ und von Beginn an international ausgerichtet. Trotzdem setzen sie nicht auf ehrgeiziges Wachstum. Nur fünf Prozent der Schweizer Gründer rechnen damit, in den kommenden fünf Jahren mehr als 20 Arbeitsplätze zu schaffen. Dies ist im internationalen Vergleich ein klar unterdurchschnittlicher Wert.

Neben den Gründern selbst werden im Entrepreneurship Monitor auch die Rahmenbedingen für Start-ups untersucht. Hier schneidet die Schweiz ebenfalls gut ab. Besondere Stärken sind die Infrastruktur, die Finanzierungsmöglichkeiten, die Ausbildung, der Wissens- und Technologietransfer sowie der stabile und dynamische inländische Markt. Dennoch sehen die Experten des Berichts Verbesserungspotenzial vor allem in Sachen Finanzen. Ihrer Meinung nach stehen in der Schweiz nicht genügend staatliche Finanzmittel für neue und wachsende Firmen zur Verfügung. Zudem gäbe es zu wenige Möglichkeiten für Börsengänge.

Neben diesen allgemeineren Themen werden mehrere Spezialgebiete durch die aktuelle Studie untersucht. Dazu gehören die Gründungsaktivitäten von älteren Personen, unternehmerische Aktivität von Angestellten aber auch die besonderen Verhältnisse im Tessin.

Die Schweiz nahm im 2011 zum siebten Mal am Global Entrepreneurship Monitor (GEM) teil. Diese umfangreichste Studie zum Thema Unternehmertum weltweit wird vom Babson College und der London Business School koordiniert.

In der Schweiz hat die Hochschule für Wirtschaft (HSW) Freiburg in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und dem SUPSI Manno auch 2011 Schweiz die Datenerhebung für den internationalen Global Entrepreneurship Monitor (GEM) durchgeführt. Mittels 2000 Telefon- und 36 Experteninterviews wurden die unternehmerischen Einstellungen, Aktivitäten und Ambitionen ermittelt sowie Einflussfaktoren erhoben, welche die Art und das Ausmass der unternehmerischen Tätigkeiten bestimmen.

Der Länderbericht kann auf der Webseite der HSW Freiburg heruntergeladen werden.

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