Zwei Milliarden für den Forschungsplatz Schweiz

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29.07.2016
Statistik F+E Ausgaben

Die Aufwendungen des Bundes in Forschung und Entwicklung sind letztes Jahr um vier Prozent  angestiegen. Seit Anfang der 1990er Jahre wurden die F&E-Aufwendungen beinahe verdoppelt.

Bis 1992 stiegen die Aufwendungen des Bundes für F+E nominal stark an. Erstmals verlangsamte sich das Wachstum der direkten Ausgaben ab 1994 und gingen dann markant zurück. Seit 2000 und bis 2012, sind die Aufwendungen ausser im Jahre 2006 wieder regelmässig gestiegen. 

2014 gingen die Aufwendungen erneut zurück: Am 9. Februar 2014 wurden die Verhandlungen bezüglich der Schweizer Beteiligung am 8. Forschungsrahmenprogramm (FRP) mit dem Titel «Horizon 2020» wegen der Annahme der Initiative «Gegen Masseneinwanderung» durch das Schweizer Volk suspendiert. Daraufhin hat die Schweiz ihren Status als assoziiertes Land verloren. Dies bedeutet, dass Schweizer Forschende seitens der Europäischen Kommission keine finanzielle Unterstützung mehr erhalten, obwohl sie an internationalen Projekten teilnehmen.

Um die Forschenden zu unterstützen, hat der Bundesrat Übergangsmassnahmen beschlossen, welche die «projektweise» Finanzierung der Forschenden gewährleisten soll. Diese Finanzierungsart trat am 1. Oktober 2014 in Kraft. Die Einführung des neuen Systems hat die Finanzierung der Forschenden für das Jahr 2014 weitgehend verzögert, was einen starken Rückgang der F+E-Aufwendungen des Bundes zur Folge hatte. Diese Ausfälle wurden durch die zusätzlichen Beiträge an den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (SNF) nur teilweise aufgefangen. 

2015 tätigte der Bund leicht höhere F+E-Aufwendungen (+4%) als 2014. Hauptgrund für diese Entwicklung ist der Anstieg der F+E-Beiträge an internationale Programme und Organisationen. Nach der Wiederaufnahme der Verhandlungen über die FRP einigten sich die Schweiz und die Europäische Kommission über die vorläufige Anwendung des Abkommens vom 5. Dezember 2014, das eine eingeschränkte Teilnahme der Schweiz an den FRP ermöglicht und bis Ende 2016 gültig ist. Bis die Verhandlungen für 2017 abgeschlossen sind, werden die europäischen Forschungsprogramme in der Schweiz auch im Jahre 2016 auf zwei Arten finanziert: ein Teil des Programms gemäss dem früheren Vorgehen projektweise, der Rest mit Beitragszahlungen der EU-Mitgliedsstaaten und der assoziierten Staaten inklusive der Schweiz an die EU.

(Medienmitteilung Bundesamt für Statistik)

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