Weniger neue Firmen in 2015

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03.07.2015

Die Zahl der neu in das Schweizer Handelsregister eingetragenen Unternehmen ging im ersten Semester 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Dies zeigen Erhebungen von Bisnode und STARTUPS.CH.

Die Zahl der Neueinträge in das Schweizer Handelsregister ging im ersten Semester 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2.4 Prozent auf 20‘737 zurück. Damit ist ein Trend gebrochen: Seit 2012 konnte bei Neugründungen ein jährlicher Anstieg beobachtet werden.

2014 wurde der vorläufige Höhepunkt des Gründerbooms erreicht, als insgesamt 41‘239 Unternehmen gegründet wurden. Im ersten Semester 2015 wurde ein Rückgang verzeichnet, einzig im März (+4.6 Prozent) und im Juni (+10.6 Prozent) wurden mehr Unternehmen gegründet als noch im Jahr zuvor. Vor allem der sehr gute Juni schwächt die pessimistische Stimmung ab, schreibt STARTUPS.CH in einer Medienmitteilung.

Viele Neugründungen aus der Westschweiz
In den einzelnen Kantonen entwickelte sich die Zahl der Neueinträge unterschiedlich. Trendbarometer für Neugründungen bleibt der Kanton Zürich: bevölkerungsreich, wirtschaftsstark und branchendurchmischt. Auf ihn entfallen 17.9 Prozent der Neueinträge. Die 3‘716 Neueinträge im ersten Semester sind mit knapp 0.5 Prozent über dem Vorjahresniveau. Danach folgen die Westschweizer Kantone Waadt mit einem Anteil von 9.1 Prozent und Genf mit einem Anteil von 8.3 Prozent an sämtlichen Neugründungen. Aus dem Kanton Tessin kommen 7.4 Prozent aller neu gegründeten Unternehmen, er steht damit an fünfter Stelle nach Bern im kantonalen Ranking. Einen erfreulichen Zuwachs an Neugründungen im Vergleich zum Vorjahr können Nidwalden (+19.2 Prozent) und das Wallis (+12.4 Prozent) verzeichnen.

Als das steuergünstigste Unternehmensdomizil in der Schweiz, ist der Kanton Luzern weiterhin beliebt bei Neugründern und baut seinen Anteil an den Unternehmensgründungen weiter aus auf 4.6 Prozent (Anstieg von +0.73 Prozent im Vergleich zu 2014).

Beliebteste Rechtsform ist die GmbH
Die beliebteste Rechtsform für Neugründungen ist nach wie vor die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Mehr als jede dritte Gründung erfolgt mittlerweile in dieser Rechtsform. Knapp dahinter liegt die Einzelfirma. Die Beliebtheit der GmbH liegt einerseits in der begrenzten Haftung, dadurch wird das Risiko für einen Jungunternehmer kalkulierbar, andererseits beträgt das Mindestkapital für eine Gründung nur CHF 20‘000.-. Eine Einzelfirma dagegen profitiert davon, dass bei der Gründung kein Mindestkapital erforderlich ist und kaum gesetzliche Regelungen gelten.

Mehr Konkurse
Im ersten Halbjahr 2015 stiegen die Konkurse weiter an. Gemäss der Analyse von Bisnode D&B kam es zu 2‘239 Insolvenzeröffnungen, was einer Zunahme von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei gab es regelrechte Flop-Branchen, bei denen die Zahl der Firmenpleiten deutlich anstieg. Dazu gehören das Autogewerbe, die Architekturbüros, IT-Firmen sowie das Handwerk. Einen deutlichen Rückgang der Firmenpleiten verzeichneten demgegenüber der Einzelhandel und die Finanzbranche.

Gründungsbericht
Auf www.startups.ch erscheint monatlich der neue STARTUPS.CH Gründungsbericht. Mit einem Gründungsindex und einen Gründungsbarometer  verschafft der Bericht einen Überblick über die Gründungslandschaft in der Schweiz.

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