„Es gibt zahlreiche Arten der Kooperation zwischen ABB und jungen Technologiefirmen“

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12.07.2013

Michael Daiber, Innovation Agent bei ABB Schweiz, erklärt, wie ABB mit Jungunternehmen zusammenarbeitet, welche Start-ups für den Konzern interessant sind und welche Rolle der Start-up and Tech Company Day gespielt hat, den ABB Schweiz kürzlich veranstaltete.

Startupticker.ch: Herr Daiber, vor kurzem veranstaltete ABB Schweiz einen Start-up and Tech Company Day mit Schweizer Jungunternehmen. Was war das Ziel der Veranstaltung?
Michael Daiber: Innovative Technologien und Geschäftsideen zu entwickeln und im Markt umzusetzen, ist für ABB ein zentraler Wachstumsfaktor. Im ABB-Konzernforschungszentrum Baden-Dättwil forschen mehr als 200 Mitarbeitende aus über 30 Nationen in den Bereichen Leistungselektronik, Elektrotechnologie, Materialwissenschaften und Industrieautomation. Die Forscher arbeiten dabei eng mit den Produktentwicklern der verschiedenen ABB-Unternehmenseinheiten zusammen und pflegen einen intensiven Austausch mit den weltweit besten Hochschulen und Forschungsinstitutionen. Gleichzeitig entstehen auch ausserhalb der Firmengrenzen Innovationen, initiiert von jungen Firmen, die in Gebieten tätig sind, die auch für ABB interessant sind. Mit dem Start-up and Tech Company Day von ABB Schweiz soll die Vernetzung von ABB mit solchen jungen Firmen gestärkt werden – mit Jungunternehmen, die innovative Ideen, Technologien und Produkte entwickeln oder bereits im Markt lanciert haben. Der Fokus lag dabei auf Schweizer Start-ups. In einem nächsten Schritt wird es nun darum gehen, aus diesen Kontakten neue Kooperationen entstehen zu lassen.

Sie haben für die Veranstaltung mit der KTI kooperiert. Wie sah die Zusammenarbeit mit der KTI genau aus?
Die KTI, die als Katalysator zwischen privater und öffentlicher Forschung eng mit Technologie-Start-ups und Hochschul-Spin-offs kooperiert, ist ein idealer Partner. Die Ausschreibung für Start-ups, die in für ABB relevanten Themengebieten tätig sind, lief dann auch über KTI.

Sucht ABB systematisch nach interessanten Start-ups?
Das Auffinden interessanter Start-ups und innovativer Technologien ist die Hauptaufgabe der auf Konzernebene angesiedelten Corporate Venture Organisation, ABB Technology Ventures. Dabei sind natürlich die Forschungszentren weltweit mit eingebunden und auch die globalen sowie lokalen Business Units spielen eine wichtige Rolle. Diese Aktivitäten werden auch weiterhin so bleiben. Ein ABB Switzerland Start-up and Tech Company Day, wie wir ihn Ende Juni das erste Mal durchgeführt haben, ist eine sinnvolle Ergänzung, die ABB Geschäftseinheiten ermöglicht, einfach mit Start-ups in Kontakt zu kommen. ABB führt die Art von Start-up Days auch in anderen Ländern durch.

Welche Rolle hatte ABB Technology Ventures bei dem Schweizer Anlass?
Die Veranstaltung wurde in enger Kooperation mit ABB Technology Ventures organisiert. Sie beschäftigen sich durchgehend in diesem Themenbereich und haben grosse Erfahrung darin.

In welchen Themengebieten müssen Start-ups tätig sein und wie weit muss die Unternehmensentwicklung fortgeschritten sein, damit die Jungunternehmen für ABB interessant sind?
Das sind vor allem Bereiche, die einen engen Bezug zu heutigen und zukünftigen Geschäftsbereichen von ABB haben, wie Produkte und Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz, zur Steigerung der industriellen Produktivität und zur Sicherstellung der Netzstabilität.
Bezüglich der Reife eines Start-ups gibt es grundsätzlich keine Einschränkungen. Während bei jüngeren Start-ups Equity Investments von ABB Technology Ventures im Vordergrund stehen, sind bei Firmen, die schon weiter fortgeschritten verschiedene Arten der Kooperation mit ABB Geschäftseinheiten und Forschungszentren möglich.

Welche Arten von Kooperation zwischen Start-ups und ABB gibt es bereits?
Es gibt Kooperationen auf verschiedenen Ebenen. Diese reichen von einem reinen Kundenverhältnis bis zu Forschungs- und Entwicklungskooperationen. Je nachdem, wie gut die Firma und ABB strategisch zusammenpassen, kann eine Kooperation langfristig auch in eine Akquisition münden.
Das ABB Forschungszentrum in Baden Dättwil pflegt schon länger seine Kontakte zu jungen Technologieunternehmen innerhalb seiner Spezialgebiete. Darüber hinaus hat ABB Technology Ventures in den letzten Jahren in ein Dutzend junger Firmen investiert. Es gibt also schon zahlreiche Arten der Kooperation zwischen ABB und jungen Technologie Firmen. Der ABB Start-up and Tech Company Day ist keine neue Art der Kooperation, sondern soll den Austausch mit Schweizer Start-up Firmen stärken.

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