500 Millionen für Innovation und Wachstum

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05.07.2013

Der Branchenverband der Schweizer Private Equity Industrie SECA plant in Zusammenarbeit mit der Investoren-Vereinigung CTI Invest die Realisierung des Swiss Investment Fund, der mit 500 Millionen Franken dotiert ist. Damit soll die einheimische Innovations-Szene gestärkt und den wachstumsträchtigen Start-ups die Beschaffung von Risikokapital erleichtert werden. Das Projekt wurde gestern an der SECA-Jahreskonferenz  in Zürich vorgestellt.

Die Ausgangslage ist klar: 8 von 10 Jungunternehmer bezeichnen die Suche nach Wachstumskapital in der Schweiz als schwierig.  Die Jungfirmen benötigen für die Geldsuche bis zu einem Jahr oder länger. „Das ist viel zulange“, findet Jean-Pierre Vuilleumier von CTI Invest.  Statt sich monatelang der Geldsuche zu widmen, sollten Start-ups die Zeit für den Auf- und Ausbau vom eigentlichen Business nutzen können. Sogenanntes Gründungskapital (seed money) sei hierzulande noch am meisten verfügbar. Wenn es aber um Wachstums- und Expansionsfinanzierung geht, wird es für die Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer harzig.  Falls es dann nicht rasch zu einer Finanzierung kommt, holen sich die Cleversten das nötige Kapital im Ausland.  Gemäss SECA-Statistik stammt schon jetzt mehr als ein Fünftel des Venture Capitals aus dem Ausland. Das Risiko dabei sei, erklärt Vuilleumier, dass die besten Jungfirmen ins Ausland abwandern. Wörtlich: „Start-ups go where the money is!“

Schon längst gibt es im benachbarten Ausland, aber auch in den grossen Märkten wie Russland, China und Indien Förderfonds mit staatlicher Beteiligung, die nicht nur wie hierzulande in die Forschung und Entwicklung investieren, sondern auch direkt in Start-ups. Schon im Jahre 2005 initiierte zum Beispiel  das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Deutschland den High-Tech Gründerfonds, an dem auch Grosskonzerne wie SAP oder Bosch beteiligt sind. Der Fonds ist derzeit mit mehr als 300 Millionen Euro dotiert und beteiligt sich ausschliesslich an jungen Technologieunternehmen.  Zudem hat das Bundesministerium im April dieses Jahres den „Investitionszuschuss Wagniskapital“ ins Leben gerufen.  Business Angel in Deutschland können seither einen Zuschuss von 20 Prozent ihres Investitionsbetrages beantragen.

Jetzt soll in der Schweiz der Swiss Investment Fund oder kurz SIF realisiert werden.  Für SIF wurde ein 16-köpfiges Advisory Board gebildet, dem namhafte Exponenten der SECA und der Innovations-Szene der Schweiz angehören. Projektleiter sind neben Vuilleumier die beiden SECA-Mitglieder Jean-Philippe Tripet von Aravis und Thomas Heimann von HBM Partners sowie Yvonne Störzer.

Geplant ist ein 500-Millionen-Fonds, ein sogenannter „fund of fund“ . Das heisst: Investiert wird in nicht direkt in Start-ups, sondern der Swiss Investment Fund investiert in 15 bis 20 kleinere Fonds, die dann innerhalb fünf Jahren 200 bis 300 Schweizer Unternehmen mit Eigenkapital versorgen können. Der SIF beteiligt sich mit bis zu 50 Prozent an den einzelnen Fonds. Wenn also ein neu aufgelegter Fonds die angepeilten Mittel von beispielsweise 20 Millionen Franken zusammen hat, kann sich der SIF mit bis zu 20 Millionen an diesem Fonds beteiligen.

In den SIF investieren sollen dann Pensionskassen, Unternehmen, Family offices, Versicherungen und weitere qualifizierte Investoren. Unterstützung, zumindest moralische, erhoffen sich die Initianten vom Bund. Eine erste Präsentation vor Vertretern der Staatssekretariate für Wirtschaft SECO und für Bildung, Forschung und Innovation SBFI sei jedenfalls auf positives Echo gestossen.

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