Gute Stimmung in Sachen Börsengänge

Please login or
register
16.12.2014

Die Schweiz erlebte mit sechs Börsengängen und einem Gesamtvolumen von 1,68 Milliarden US-Dollar das wertvollste Börsenjahr seit 2006. 2015 wird voraussichtlich ein ähnlich starkes Jahr wie 2014.  Dies zeigt das IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY.

Die Anzahl und vor allem der Wert der weltweiten Börsengänge ist 2014 wie auch im Jahr zuvor erneut gestiegen. Die Kursturbulenzen haben im Oktober aber viele Unternehmen von einem Börsengang (Initial Public Offering, IPO) abgehalten und ein absolutes Rekordjahr verhindert. Der mit weitem Abstand grösste IPO war gemäss den Ergebnissen des aktuellen weltweiten IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY derjenige des chinesischen Internethändlers Alibaba mit einem Volumen von 25 Milliarden US-Dollar.  

«2014 war das beste IPO-Jahr seit dem Ausbruch der globalen Finanzkrise 2007. Ohne den unerwarteten Taucher im letzten Quartal wären wohl einige Rekorde gebrochen worden. Trotz der anhaltenden geopolitischen Unsicherheit und obwohl sich die Weltwirtschaft weniger dynamisch entwickelte als erwartet, konnten alle grossen Börsenplätze starke Zuwächse verzeichnen», fasst Roger Müller, IPO Leader bei EY Schweiz, zusammen. «Gestützt wurde der Markt 2014 von der Niedrigzinspolitik der Notenbanken, den hohen Bewertungsniveaus vieler Firmen, einer meist geringen Volatilität und klar über dem Markniveau liegenden Renditen der Neueinsteiger», analysiert Müller das ablaufende Jahr. Die Aktien der neu an den Börsen gehandelten Unternehmen waren sehr gefragt und warfen im Durchschnitt über drei Mal mehr Gewinn ab als der Gesamtmarkt. 

Schweiz mit 1,68 Milliarden US-Dollar
Die Schweiz verzeichnete im auslaufenden Jahr sechs Börsengänge mit einem Gesamtvolumen von 1,68 Milliarden US-Dollar. Mehr IPOs (10) wurden letztes Mal 2007 verzeichnet. Um ein höheres Jahresvolumen (2,74 Milliarden US-Dollar) zu finden, muss man bis ins Jahr 2006 zurückgehen. Für den grössten Schweizer IPO sorgte 2014 der Maschinenbauer SFS Group mit 804,2 Millionen US-Dollar. Der Internet-Reiseanbieter Bravofly holte 296,3 Millionen US-Dollar, die HIAG Immobilien Holding AG 217,6 Millionen, die Thurgauer Kantonalbank 180,4 Millionen, das Biotechunternehmen Molecular Partners 102,4 Millionen und die Glarner Kantonalbank 62,5 Millionen. Zwei in der Schweiz ansässige Unternehmen, darunter die Basler Biotechfirma Auris Medical entschieden sich zudem für einen Börsengang an der US-Technologiebörse NASDAQ. 

«Insgesamt fällt die Jahresbilanz für den Schweizer Markt sehr gut aus, wenn auch weniger erfreulich als noch zu Herbstbeginn erwartet: Kurzfristig verhinderten ein schwieriges Kapitalmarktumfeld, vorübergehend sinkende Börsenkurse sowie Konjunktursorgen den erhofften starken Jahresausklang», erläutert Roger Müller. 

Optimistischer Ausblick für 2015
«Ein Zinsanstieg ist kurzfristig nicht in Sicht, daher bleibt die Liquidität hoch und wenn die globalen Aktienmärkte stark bleiben, ist auch für 2015 ein ähnlich starkes IPO-Jahr wird wie 2014 zu erwarten. Weitere Börsenkandidaten haben sich vorbereitet und sind bereit für den Gang an die Börse im Jahr 2015», schätzt Müller die Lage ein. Für das erste Quartal des kommenden Jahres rechnet EY weltweit mit einem Gesamtemissionsvolumen von etwa 55 Milliarden US-Dollar. 

0Comments

rss